Ein Städtetrip nach Braunschweig ist die optimale Gelegenheit, dem Alltag zu entfliehen und Neues zu erleben. Es gibt in der Löwenstadt viele Möglichkeiten, einen oder mehrere Tage zu verbringen.
Das Magniviertel
Das Magniviertel bietet seinen Gästen ideale Gelegenheiten einfach mal in Ruhe eine Tasse Tee oder Kaffee zu trinken und ganz entspannt den Städtetrip durch Braunschweig zu beginnen. Im Magniviertel gibt es vor allem sehr viele Sitzgelegenheiten im Freien, welche sich auf dem Magnikirchplatz befinden. Von hier aus bietet sich ein herrlicher Blick auf die St. Magni Kirche, welche im frühen 11. Jahrhundert erbaut wurde und das Zentrum dieses geschichtsträchtigen Viertels darstellt.
Die vielen gut erhaltenen Häuser um die Magnikirche und den Kirchplatz, die schönen historischen Fachwerkbauten und die kleinen reizvollen Straßenzüge machen einen Bummel durch dieses historische Viertel von Braunschweig zu einem echten Genuss. Den Braunschweiger Studenten gilt das Magniviertel als beliebter Kneipenbezirk, denn hier finden sich eine ganze Reihe von Bars, Restaurants und Cafés. Jedes Jahr im Spätsommer findet außerdem ein großes Altstadtfest – das Magnifest – statt, welches Besucher von nah und fern anzieht.
Das Vieweghaus
Das Vieweghaus entstand zwischen den Jahren von 1799 und 1804 und war bis zum Jahre 1976 ein Verlags- und Wohnhaus. Es ist eines der bedeutendsten Beispiele für die klassizistische Bauart um das Jahr 1800. Heutzutage beherbergt es das Landesmuseum von Braunschweig. Eine Ausstellung zeigt die Historie des Landes von der Frühgeschichte bis zur Gegenwart. Dazu kommen weitere interessante Ausstellungen zu verschiedensten Themen.
Das Viewegsche Verlagshaus zählt ebenfalls zu den historischen Bauwerken am Burgplatz.
Aufgrund von ansehnlichen Sanierungsarbeiten bleibt das im Jahre 1890 gegründete Museum allerdings noch bis zum Jahre 2027 geschlossen. In den Zeiten der Sanierung präsentiert das Landesmuseum der Stadt zugleich an zwei Standorten im Stadtgebiet von Braunschweig neue Sonder- und Dauerausstellungen. So wird in der Kirche St. Ulrici-Brüdern in den folgenden Jahren die Familienausstellung „Bruneswic Anno 1221“ für die Besucher ausgestellt. Das Landesmuseum in Braunschweig lädt Alt und Jung zum spielerischen Eruieren der mittelalterlichen Geschichte der Stadt in die Räumlichkeiten der Kirche ein. Hier sind Anfassen und Mitmachen erwünscht. An dem Standort Hinter Aegidien wird in der neu errichteten Dauerausstellung mit dem Namen „Ein Teil von uns. Deutsch-jüdische Geschichten aus dem Land Niedersachsen“ die bekannte Judaica-Sammlung des Museums gezeigt. Diese gibt sehr gute Einblicke in das umfangreiche Geflecht der niedersächsisch-jüdischen Beziehungen in einer umfangreichen Geschichte des Neben-, Mit- und Gegeneinanders von Minder- und Mehrheitsgesellschaft, von Integration, Festhalten und Ausgrenzung am „Eigenen“.
Das Happy Rizzi House
Weiter geht es dann, vorbei an beeindruckenden alten Fachwerkhäusern sowie den unterschiedlichen kleinen Läden in Richtung des Happy-Rizzi Hauses. Dieses farbenfrohe Kunstwerk, welches von James Rizzi entworfen wurde, sticht unübersehbar zwischen den angrenzenden Gebäuden hervor und bietet eine einmalige Fotokulisse. Der Innenbereich des Gebäudes kann leider nicht besichtigt werden, da das Rizzi-Haus als Bürogebäude aktiv genutzt wird.
Der Altstadtmarkt
Zwischen den jeweiligen Sight-Seeing-Abschnitten kommt ebenfalls ein Besuch der Fußgängerzone in Braunschweig infrage. Da die Sehenswürdigkeiten, die die Gäste sich in der Innenstadt ansehen wollen, dicht beieinander liegen, bieten sich ebenfalls ein Schaufensterbummel und der ein oder andere Ausflug in eines der vielen Geschäfte an. Bei schlechtem Wetter ist dies auch die beste Möglichkeit, dem Regen zu entfliehen.
Rund um den Altstadtmarkt gibt es sehr viele mittelalterliche Bauten zu bestaunen und direkt im Altstadtrathaus wartet eine interessante Dauerausstellung des Museums der Stadt, die die Geschichte Braunschweigs umfasst. Das Altstadtrathaus ist ein besonders schönes Gebäude.
Zum ersten Mal erwähnt wurde der Markt vor mehr als 800 Jahren. Der Altstadtmarkt liegt gegenüber dem Altstadtrathaus und ist von der Martinikirche und dem Gewandhaus umrahmt.
Hier wird eine umfassende Warenvielfalt an etwa 50 Verkaufsständen für die Besucher angeboten.
Das Herzog Anton Ulrich-Museum
Das Museum, welches von den Anwohnern in Braunschweiger kurz als HAUM bezeichnet wird, ist von außen ein wirklich beachtliches Bauwerk. Vor allem bei sonnigem Wetter ist es eine echte Attraktion, wenn sich innerhalb der Fenster die Sonne und der Himmel spiegeln.
Die wahren Schätze des HAUM befinden sich aber hinter der Fassade. Mit den in mehr als 250 Jahren angesammelten Werken ist das Museum eines der bekanntesten Museen für Alte Kunst in ganz Deutschland.
Das HAUM gehört generell zu den ältesten Museen in Europa. Die Eröffnung im Jahr 1754 geht auf einen Herrscher zurück, welchem die Mehrung von Bildung und Reichtum im Herzogtum Braunschweig ein wichtiges Anliegen war. Dies war einst Herzog Carl I. von Braunschweig-Lüneburg.
Betitelt ist das Museum nach dem Vorläufer Carls I., Herzog Anton Ulrich von Braunschweig-Lüneburg. Dieser war ein bekannter Kunstsammler, welchem im Kern die distinguierten Bestände der barocken Kunst zu verdanken sind. Das Herzog Anton Ulrich-Museum besitzt die viertgrößte Gemäldegalerie Alter Meister in ganz Deutschland, sowie Kunsthandwerk und Skulpturen von der Antike bis in die Neuzeit. Außerdem verfügt das HAUM über ein ansehnliches Kupferstichkabinett mit Kunstwerken vom Mittelalter bis in die Gegenwart. Etwa 4.000 Kunstwerke aus insgesamt 3.000 Jahren Geschichte erwarten die Gäste hier auf 4.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche.
Die Braunschweiger Mumme
Das bekannte malzhaltige Getränk war schon im Mittelalter bekannt und wurde zum ersten Mal 1390 erwähnt. Die Mumme in Braunschweig diente einst den Seefahrern als Proviant. Da dieses sehr zucker- und alkoholhaltig war, konnte es problemlos auf langen Seereisen mitgenommen werden. Durch die Braunschweiger Mumme, die reich an Nährstoffen ist, ist die gefürchtete Seefahrerkrankheit Skorbut mehr als ein Mal verhindert worden. Hierdurch wurde dieses Getränk aus Braunschweig auf der ganzen Welt bekannt.
Ab dem 18. Jahrhundert wurde die Mumme aus Braunschweig alkoholfrei und nur noch zum Verfeinern der Speisen genutzt. Heute gibt es diese von der bekannten Mumme-Brauerei H. Nettelbeck KG wieder in der einstigen alkoholischen Form als Mumme-Bier.
Die erste bewiesene Erwähnung ist jene Rechnung der Stadt, welche auf das Jahr 1390 zurückgeht. Hierbei handelte es sich um eine einfache Mumme, welche ein Bier mit einem hohen Gehalt an Malz ist, welches einst viele Brauereien in Braunschweig herstellten. Im Jahre 1675 ist die Segelschiff-Mumme entstanden, die mit verdoppeltem Alkoholgehalt und dickflüssig im Vergleich zur einfachen Mumme länger haltbar war und aus diesem Grund als Verpflegung auf Schiffsreisen gedient hatte.