Ausflugsziel Braunschweig Riddagshausen

Im Osten von Braunschweig befindet sich das große, wunderschöne Naturschutzgebiet Riddagshausen, das für Einheimische ein beliebtes Naherholungsgelände und für Gäste der Stadt ein fantastisches Ausflugsziel darstellt. Die naturnahe Teichlandschaft, die aus zahlreichen kleinen und größeren Gewässern besteht, umfasst eine Fläche von insgesamt ca. 526 ha. 

Riddagshausen mit seiner außerordentlichen Artenvielfalt bei Tieren und Pflanzen wurde bereits im Jahr 1936 zum Naturschutzgebiet erklärt. Das Areal eignet sich für einen kurzen, entspannten Spaziergang ebenso wie für eine längere Wanderung oder eine Radtour. Die abwechslungsreiche Landschaft besteht neben den Teichen mit ihren ökologisch bedeutenden Röhrichtflächen auch aus Feuchtwiesen und Weiden sowie Laubwäldern. Auf diesem so unterschiedlichen Gelände finden Vögel, Fische, Amphibien und Insekten wichtige geschützte Lebensräume.

Quelle: Braunschweig Stadtmarketing GmbH/Gerald Grote

Wer sich nicht nur ein wenig in einer grünen Umgebung erholen, sondern dabei auch noch spannende Informationen zu verschiedenen Umweltthemen erhalten möchte, wählt am besten das Naturerlebniszentrum „Haus Entenfang“ im Nehrkornweg als erste Anlaufstation. Das Fachwerkgebäude aus dem Jahr 1720 wurde damals als Unterkunft für den sogenannten Entenmeister errichtet. Dieser war seinerzeit für die Versorgung des Hofes der Herzöge von Braunschweig-Lüneburg mit Wildenten zuständig. 2015 wurde hier nun eine Informationsstelle für die Besucher von Riddagshausen eingerichtet. So befindet sich beispielsweise im Erdgeschoss des Hauses eine sehr interessante Dauerausstellung zur vielseitigen Flora und Fauna der Region. Zusätzlich werden auch immer wieder andere Umweltthemen auf eine unterhaltsame und für jeden verständliche Art und Weise präsentiert. Ein absolutes Highlight im Zentrum ist der Tag-Nacht- und Jahreszeitenraum, in dem speziell der Hörsinn angesprochen wird und ein Naturerlebnis ermöglicht, das man sich auf keinen Fall entgehen lassen sollte.

Um möglichst viel über die tierischen Bewohner und die Vegetation des Naturschutzgebietes Riddagshausen zu erfahren, empfiehlt sich die Teilnahme an einer der regelmäßig und während des ganzen Jahres stattfindenden Rangertouren. Unter fachkundiger Führung geht es entweder im Rahmen einer zwei- bis dreistündigen Wanderung oder auf einer drei bis vier Stunden dauernden Radtour kreuz und quer durch die wunderschöne Landschaft. Unterwegs versorgen Sie die Ranger mit interessanten Details zur örtlichen Tier- und Pflanzenwelt. Zu den teilweise seltenen und äußerst schützenswerten Lebewesen zählen unter anderem Fledermäuse, Frösche und Libellen. Unterwegs erfährt man beispielsweise wie wichtig der alte Eichenbestand für Spechte und Fledermäuse ist und lernt die Biotope mit den Gräben an den Erlenbruchwäldern kennen. 

Aufgrund der Bedeutung dieser Nass- und Feuchtflächen für die Vogelwelt ist Riddagshausen heute auch EU-Vogelschutzgebiet und Teil des Projektes Natura 2000. Wenn Sie besonders ornithologisch interessiert sind, werden Sie davon begeistert sein, wie viele unterschiedliche Brut-, Rast- und Gastvögel hier beobachtet werden können. Nach vorheriger Absprache sind auch individuelle Führungen möglich.

Wer lieber individuell unterwegs ist, kann für seine Wanderung alternativ den neu angelegten Naturerlebnispfad wählen. Entlang des sieben Kilometer langen Rundweges findet man an neun Stationen Bildtafeln mit anschaulichen Informationen zu typischen und seltenen Tieren und Pflanzen der Gegend. 

Auch der unter Denkmalschutz stehende Riddagshäuser Gutspark ist Teil des Naturschutzgebietes. Der Park, der vom Flüsschen Wabe durchflossen wird, wurde Mitte des 19. Jahrhunderts im Stil eines englischen Landschaftsgartens angelegt und wird durch seinen alten Baumbestand, der aus dieser Zeit stammt, geprägt. 

Für Familien mit Kindern, die in Braunschweig zu Gast sind, eignet sich auch das Wildgehege von Riddagshausen als Ausflugsziel für zwischendurch. Da das Damwild, welches in dem mehr als 200 ha großen Freigehege lebt, an Menschen gewöhnt ist, können die Tiere hier aus nächster Nähe beobachtet werden.

Wenn Sie eine Auszeit in Braunschweig genießen und in Riddagshausen das Naturschutzgebiet entdecken möchten, lohnt sich auf jeden Fall auch ein Spaziergang durch den wirklich reizenden Ort mit einem Abstecher zur Klosterkirche St. Mariae. Das Gotteshaus zählt sogar zu den ältesten gotischen Bauwerken in ganz Deutschland und ist es wert, besichtigt zu werden. Dieses kann entweder auf eigene Faust oder im Rahmen einer Führung geschehen. Der dazu gehörige Klostergarten wurde in Zusammenarbeit mit der TU Braunschweig im Jahr 2004 nach alten Anbaumethoden wieder neu angelegt und steht Besuchern täglich offen. 

Quelle: Braunschweig Stadtmarketing GmbH/Klaus G. Kohn

Die im 13. Jahrhundert im Kloster lebenden Zisterziensermönche waren es, die bereits frühzeitig damit begannen, die Gegend zu entwässern und große Fischteiche anzulegen. Von diesen existieren bis heute noch elf Stück. Die heute bestehende Form der Wasserlandschaft geht also in einem nicht unerheblichen Maße auf sie zurück. 

Auf einem Hügel namens Lünischhöhe in der Nähe des Klostergutes befindet sich seit 1979 die ca. 190 Jahre alte Bockwindmühle „Victoria Luise“, die vorher in Remlingen stand. Wenn Sie sich für die Funktionsweise dieser Mühlenart interessieren, führt Sie der zuständige Müller gerne herum und erklärt Ihnen das Verfahren.

Ein Ausflug in das malerische Riddagshausen mit dem wunderschönen Naherholungsgebiet und den historischen Gebäuden lohnt sich auf jeden Fall für alle Besucher von Braunschweig, die etwas Zeit in der Natur verbringen möchten. 

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