Wenn Sie Braunschweig besuchen, sollten Sie sich keinesfalls den Besuch der Burg Dankwarderode entgehen lassen, die Ihnen einen Einblick in längst vergangene Zeiten in Braunschweig ermöglicht!
Die Burg beherbergt den originalen Braunschweiger Löwen, der das Wahrzeichen der Stadt ist, und zählt zum Herzog Anton Ulrich-Museums, einem der bedeutendsten und ältesten Kunstmuseen der Bundesrepublik!
Geschichte:
Bereits im 11. Jahrhundert stand auf der Okerinsel eine Burg, in welcher das Grafengeschlecht der Brunonen lebte. Im 12. Jahrhundert gab der Welfenherzog Heinrich der Löwe die Neubefestigung des gesamten Burgbezirks in Braunschweig in Auftrag. Der Herzog ließ einen Burggraben, dicke Mauern ebenso wie das aus Stein gefertigte Hauptgebäude errichten. Als Vorlage für dieses Hauptgebäude dienten die einstigen Pfalzen der Kaiser.
Die Burg wurde im Laufe der Jahrhunderte immer wieder umgebaut. Ein Brand im Jahre 1873 machte allerdings jegliche Bauarbeiten zunichte.
Von 1887 bis 1889 erfolgte dann schließlich ein Neubau der Burg, der nur bedingt auf Details von früher basierte. Ludwig Winter ließ bei den geschaffenen Nebenbauten seiner Fantasie freien Lauf, jedoch wurden einige baulichen Merkmale der einstigen Burg übernommen. Hierzu zählen der 40 Meter lange Palas, die Fenster mit ihren säulengeteilten Dreiergruppen ebenso wie die beigeordnete Burgkapelle.
Rundgang durch Burg Dankwarderode:
Besuchen Sie die romanische Stiftskirche am Südrand des Platzes und bewundern Sie den aus Bronze gefertigten Löwen, der auf einem hohen Sockel thront. Sowohl der Dom als auch das Löwenstandbild erinnern an den Herrscher Heinrich den Löwen.
Spazieren Sie bei Ihrer Besichtigung in westliche Richtung zum Haupttor, wo Sie die dicken Mauerzüge besichtigen können, welche durch das Kellergeschoß des Landesmuseums führen.
Wenn Sie Ihre Erkundungstour in Richtung Norden fortsetzen, treffen Sie auf Grundstücke von Adelsfamilien der Welfen.
Im Osten zieht der Palas die Blicke auf sich! Einst bot die Oker der niedrigen Landzunge einen natürlichen Schutzschild.
Löwenstandbild:
Der Burglöwe aus Bronzeguss stammt aus dem Jahre 1166 und war früher vergoldet. Heinrich der Löwe ließ dieses Löwenstandbild vor seiner Burg errichten, um seine Macht und Gerichtsbarkeit zu demonstrieren.
Dieser Löwe zählt zu den bedeutendsten Plastiken der Stadt und ist das Wahrzeichen von Braunschweig! Bewundern Sie dieses in Braunschweig gegossene Werk, welches im Mittelalter die erste monumentale Freifigur darstellte.
Hier in Burg Dankwarderode können Sie das Original besichtigen. Bei dem Löwen, der auf dem Burgplatz die Blicke auf sich zieht, handelt es sich um eine naturgetreue Nachbildung.
Kollegiatsstiftskirche St. Blasii:
Heinrich der Löwe ließ den heutigen evangelisch-lutherischen Dom errichten, nachdem er von seiner Fahrt nach Palästina zurückgekehrt war. Diese Kollegiatsstiftskirche mit der wundervollen dreischiffigen Gewölbebasilika wurde zwischen 1173 und 1195 erbaut.
Der St. Blasii Dom ist in ganz Niedersachsen das erste vollgewölbte Bauwerk. Im Mittelschiff dieses Doms befindet sich die aus Muschelkalk gefertigte Grabstätte des 1195 verstorbenen Herzogs Heinrich der Löwen. Hier ist auch seine Gemahlin Mathilde begraben. Dieses Grabmal zählt ebenso zu den bedeutendsten Werken mittelalterlicher Steinplastiken.
Bis dato wurde die ursprünglich dreischiffige Basilika mehrmals umgebaut, es gab Erweiterungen und auch Rekonstruktionen. Bei diesen Rekonstruktionen wurden sowohl historische Traditionen als auch romantische Vorstellungen des Lebens zur Zeit des Mittelalters aufgegriffen und verwirklicht.
Werfen Sie einen Blick auf die bedeutendsten Exponate, wie den Marienaltar. Die 1188 von Bischof Adelog von Hildesheim geweihte Altar ist ebenso ein Highlight wie das von Meister Imervard geschnitzte Kruzifix aus dem 12. Jahrhundert. Zu den wichtigsten Ausstattungsstücken zählt der siebenarmige Leuchter aus dem späten 12. Jahrhundert.
Die Burg Dankwarderode heute:
Die sehenswerte Burg ist Teil des Herzog Anton Ulrich-Museum und zugleich ein traditionsreiches Kunstmuseum, das als Ausstellungszentrum dient.
Knappensaal:
Wenn Sie historisch interessiert sind, ist der Besuch der mittelalterlichen Abteilung ein Muss! Bewundern Sie im Knappensaal Exponate wie Teile des Welfenschatzes, liturgische Gewänder und den prächtigen Rittersaal im Obergeschoß.
Mosthaus:
Das Mosthaus, also die einstige Burg Dankwarderode, wurde von 687 bis 1711 unter Herzog Anton Ulrich mehrfach umgebaut und diente ihm als Absteigequartier. Dieses Gebäude sollte Karl Wilhelm Ferdinand, dem Erbprinzen, als Stadtresidenz nach dem Siebenjährigen Krieg dienen. Daher stammen auch die im Süden und Südwesten erbauten neuen Fassaden mit Kolossalpilastern der ionischen Ordnung. Der damalige Architekt Fleischer hatte zwar die Bauleitung über, jedoch war er weder für den Entwurf, noch für den Umbau des Mosthauses verantwortlich.
Ticketpreis:
* Erwachsene: 5 Euro
* Ermäßigung: 2,50 Euro
* Kinder von 6 bis 17: 2 Euro
Öffnungszeiten:
Montag geschlossen! Dienstag bis Sonntag von 10 bis 17 Uhr, Mittwoch von 13 bis 20 Uhr.
Adresse:
Museumstraße 1 in 38100 Braunschweig
Dauerausstellung - Angewandte Kunst und Skulpturen:
Beim Besuch dieser Dauerausstellung begeben Sie sich auf eine interessante Reise durch das künstlerische Schaffen in Europa und der ganzen Welt!
Bewundern Sie mehr als 3000 Exponate der Antike bis in das 18. Jahrhundert, die mittels leuchtender Farben an den Wänden eindrucksvoll inszeniert sind!
In dieser barrierefreien Dauerausstellung können Sie Fürstenberger Porzellan, italienische Majolika, Maleremail aus Frankreich ebenso wie ethnologische Objekte und ostasiatische Ausstellungsstücke bewundern.
Weitere zwei Räume beherbergen frei stehend präsentierte Skulpturen aus Bronze und Marmor.
Ein weiteres Highlight stellen die parkseitigen Themenräume dar, in welchen Themen wie gemeinsames Essen, Branding und Lifestyle aufgegriffen werden. Mit Themen wie dem Aufbau von Image und der Suche nach Inspiration beschäftigten sich bereits Herrscherhäuser der frühen Neuzeit.
Die Kunstkammer ist mit ihren wundersamen Exponaten einen Besuch wert. Bewundern Sie Fächer in verschiedenen Größen, eine im 17. Jahrhundert gefertigte Armprothese, einen Strauß aus Papierblumen, Straußeneier, einen Pokal aus dem Horn eines legendären Einhorns ebenso wie ein anatomisches Modell, das eine Schwangere darstellt.
Ticketpreis:
* Erwachsene: 9 Euro
* Ermäßigung: 7 Euro
* Kinder von 6 bis 17: 2 Euro
Öffnungszeiten:
11 – 18 Uhr von Dienstag bis Sonntag; Montag geschlossen!
Adresse:
Museumstraße 1 in 38100 Braunschweig
Dauerausstellung - Gemäldegalerie:
Werfen Sie einen Blick auf die wundervollen 320 Gemälde im ersten Obergeschoß des Museums, welches im Jahre 2016 neu eingerichtet wurde.
Das Spektrum der Gemälde ist breit gefächert und reicht von attraktiven Damenporträts über Landschaften bis hin zu Stillleben.
Tauchen Sie in jedem Ausstellungsraum in eine spezielle Thematik ein, wie beispielsweise künstlerische Prinzipien, Selbstbildern von Künstlern und die Täuschungskunst durch Malerei.
In der Gemäldegalerie werden auch aktuell anmutende Themen aufgegriffen, wie beispielsweise die Bedeutung von Familie im gesellschaftlichen Leben und die Migration von Künstlern zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges.
Lesen Sie sich die interessanten Beschreibungen der einzelnen Bilder durch und vertiefen Sie die Themen der einzelnen Säle mittels Booklet, welches Ihnen kostenlos zur Verfügung steht.
Sie können die Ausstellung auf Wunsch auch in Form einer Führung besuchen.
Ticketpreis:
* Erwachsene: 5 Euro
* Ermäßigung: 2,50 Euro
* Kinder von 6 bis 17 Jahren: 2 Euro
Öffnungszeiten:
10 bis 17 Uhr von Dienstag bis Sonntag; Montag geschlossen!
Adresse:
Museumstraße 1 in 38100 Braunschweig
Tipp:
Mit der Braunschweig-Card profitieren Sie von einem ermäßigten Eintritt!