Sehenswürdigkeiten: Der Altstadtmarkt

Nicht nur durch seine hohe Anzahl an Sehenswürdigkeiten an und um den Marktplatz ist der Braunschweiger Altstadtmarkt weit über seine Stadtgrenzen bekannt. Der in der Innenstadt gelegenen Platz verbindet mit seinen modernen Geschäften, dem ältesten Braunschweiger Wochenmarkt und diversen historischen Sehenswürdigkeiten einen gelungenen Spagat zwischen Altertum und Moderne. Nicht umsonst zählt der Braunschweiger Altstadtmarkt zu den fünf sogenannten „Traditionsinseln“ der Stadt. Eins kann man dem Artikel bereits vorwegnehmen, traditionsreich ist der Altstadtmarkt allemal; eingestaubt aber nicht.

Die Geschichte des Braunschweiger Altstadtmarkts

Errichtet wurde der Markt bereits im frühen 12. Jahrhundert. Erstmalig urkundlich erwähnt wird er 1158, dort noch als „scampnum forense“ betitelt. Erst 200 Jahre später (1758) setzte sich die heute gebräuchliche Bezeichnung Altstadtmarkt durch. Der Altstadtmarkt wurde, in dem für ihn heute charakteristischen Rechteck errichtet. Von dieser, damals durchaus gängigen, Art der Bauweisen profitiert er noch heute.

Zeichnung Braunschweiger Altstadtmarkt
Zeichnung: Der Altstadtmarkt im 19. Jahrhundert

Die Zuwanderung von Kaufleuten im 12. und 13. Jahrhundert sorgte für einen wirtschaftlichen Aufschwung und zunehmenden Wohlstand, was sich vor allem in den Bauwerken der nachfolgenden Epochen rund um den Altstadtmarkt widerspiegelt. Seit dem 12. Jahrhundert war und ist der Altstadtmarkt ein wichtiger Handels- und Marktplatz. Zur Kontrolle der damaligen Händler wurde die „Braunschweiger Elle“ am Altstadtrathaus angebracht. Diese diente Käufern und Verkäufern als Maßeinheit, um zu überprüfen, ob das richtige Maß abgemessen wurde.
Auch ein weiteres historisch bedeutsames Bauwerk lässt sich noch heute bewundern, der Altstadtmarktbrunnen. Dieser, oft auch als Marienbrunnen bezeichnet, befindet sich nahezu mittig auf dem Altstadtmarkt. Er wurde im 15. Jahrhundert gefertigt und ist mit zahlreichem Wappen- sowie Figurenschmuck verziert. Leider wurde das Original im Zweiten Weltkrieg teilweise zerstört. Trotz aufwendiger Restaurierungsarbeiten musste der Brunnen 1988 gegen eine Replik ausgetauscht werden. Teile des Originals können heute im Altstadtrathaus besichtigt werden.

Im Laufe der Jahrhunderte war der Altstadtmarkt jedoch nicht nur ein einfacher Marktplatz. Er diente der aufstrebenden Handelsmetropole Braunschweig auch als Messeplatz. Weiterhin war er ein Austragungsort von Reiterspielen. Auch als Richtstätte hat er bis ca. 1750 fungiert.

Immer einen Besuch wert: Der Wochenmarkt

Der Wochenmarkt auf dem Altstadtmarkt kann auf eine lange Tradition zurückblicken, schließlich wurde er erstmals vor über 800 Jahren erwähnt. Wo sich früher Ochsen drängelten und Marktschreier ihre Waren feilboten, geht es heute deutlich moderner zu. Dabei hat der Markt allerdings seinen ursprünglichen Platz behalten, er befindet sich direkt gegenüber dem Altstadtrathaus. Auch seine Warenvielfalt dürfte sich seit damals nicht unwesentlich verkleinert haben. An ca. 50 Warenständen wird dem Besucher alles an kulinarischen Genüssen angeboten, was das Herz begehrt. Neben Früchten und Gemüsesorten der Saison trifft man hier auch auf „exotischere“ Speisen, wie beispielsweise mediterrane Antipasti. Molkereiprodukte, sowie Fleisch- und Wurstwaren runden das Angebot ab. Hungrig brauch dabei niemand weiter gehen; Imbiss- und Getränkestände sorgen für eine Verköstigung.
Der Altstadtmarkt findet jeweils Mittwoch und Samstag zwischen 08:00 und 13:00 Uhr statt. Diverse Buslinien halten direkt am Markt, Parkplätze befinden sich in der unmittelbaren Umgebung.

Wochenmarkt in Braunschweig
Quelle: Braunschweig Stadtmarketing GmbH/Philipp Ziebart

Sehenswürdigkeiten

Wie bereits erwähnt befinden sich am Markt, sowie in der unmittelbaren Umgebung, diverse Sehenswürdigkeiten. Selbstverständlich sind alle nicht nur sehenswert, sondern auch immer für einen Besuch zu empfehlen. Ein paar Orte sollte man jedoch nicht verpassen, wenn man den Altstadtmarktplatz besucht. Hierzu gehören:

Quelle: Braunschweig Stadtmarketing GmbH/Marek Kruszewski

Das Gewandhaus

Das Gewandhaus diente im Mittelalter den Gewandschneidern als Gildenhaus. Urkundlich erwähnt wurde es bereits 1307, vermutlich ist es aber deutlich älter. Im Laufe des 14. Jahrhundert erhielt das Gewandhaus nicht nur einen Weinkeller, sondern auch das Schankprivileg. Daher darf es, nicht ohne Stolz, als ältester Gastronomiekeller Niedersachsens bezeichnet werden. Während vermutlich schon damals viele Liter der berüchtigten „Braunschweiger Mumme“ konsumiert wurden, befinden sich auch heute noch in der Halle, sowie den angrenzenden Gewölben, 2 Restaurants. Auch das Obergeschoss bleibt seiner Linie treu; der einstige Gildensitz wird heute von der Industrie- und Handelskammer Braunschweig genutzt.

Die Martinikirche

Die Pfarrkirche St. Martini wurde ab dem 12. Jahrhundert errichtet, als Initiator soll Heinrich der Löwe gedient haben. Auch heute hat der imposante Bau eine große architektonische Wirkung. Allerdings gilt es die Kirche nicht nur von außen zu bestaunen. Auch im Inneren der Kirche finden sich einzigartige und bemerkenswerte Details. Innerhalb der Kirche befinden sich mehrere Grabdenkmäler (Epitaphien) renommierter Braunschweiger Bürger. Wobei das ca. zwei Meter große Werk von Martin Chemnitz, einem bedeuteten Theologen, wohl das berühmteste ist. Es beinhaltet ein Gemälde, welches der Werkstatt von Lukas Cranach dem Jüngeren zugeschrieben wird. Nicht weniger bewundernswert ist die Orgel, dessen äußeres Erscheinungsbild aus dem 17. Jahrhundert stammt. Wer die Kirche, trotz ihrer Türme, nicht finden sollte, wird sie aber vermutlich hören. Die Martinikirche verfügt über die größte Glocke der Stadt.
Neben regelmäßigen Gottesdiensten finden Orgelkonzerte und Führungen zur Kirche und deren Kirchengeschichte statt.

Das Altstadtrathaus

Das gotische Altstadtrathaus gehört zu den bedeutendsten mittelalterlichen Rathäusern Deutschlands. Die älteste Bausubstanz stammt aus dem 13. Jahrhundert. Am Bauwerk befindet sich an einer Säule die bereits erwähnte Braunschweiger Elle. Aber auch abseits der Maßeinheit, befinden sich in und an der Fassade Skulpturen, die bedeutende deutsche Persönlichkeiten, wie beispielsweise Standbilder ehemaliger deutscher Kaiser zeigen. Das Besondere an diesen Kunstwerken ist, dass sie mit ihrer jeweiligen Gemahlin abgebildet wurden.
Im Inneren des Altstadtrathauses existiert eine Dauerausstellung, die die Geschichte der Stadt Braunschweig zeigt. Es existieren zudem wechselnde Sonderausstellungen.

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